Ebenfalls veröffentlicht in Französisch, Englisch, Griechisch, Italienisch und Spanisch januar 2019 #12 |
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Guten Tag. Die Mitglieder des Vereins Yogakshemam wünschen Ihnen ein wundervolles, gesundes, friedliches und frohes Neues Jahr! |
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ERÖFFNUNG EINER NEUEN TRAININGSEINHEIT YOGA-LEHRER IM OKTOBER 2019! Frankreich und der Schweiz! |
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Eine Frage von Steve Brandon an Sri T.K. Sribhashyam Veröffentlicht auf der Website harmonyyoga.co.uk im Juli 2017 ins Französische übersetzt von Renée Perrone Frage: In Ihrem Buch "Blissful Experience, Bhakti" findet man auf Seite 81 im 5. Kapitel, Sadhana Saptaka, einen Abschnitt über Ernährung, und dann im 11. Kapitel das Thema Ernährungsregeln in Bezug auf Devotion. Das heißt, mehr als 1/6 des Buches ist der Ernährung bezüglich der Devotion gewidmet. Könnten Sie etwas näher beleuchten, warum sie die Ernährung so betonen? Antwort: Wie ich schon in einem der vorhergehenden Kapitel besprochen habe, hängt die Art und Weise, wie unser Geist funktioniert, davon ab, was wir essen. In der Chandogya Upanishad wird gesagt, dass der Geist von dem, was wir essen, ernährt wird. Die Nahrung, die wir zu uns nehmen, beeinflusst unsere Gedanken, Empfindungen und Emotionen. Allen philosophischen Meistern sind die Ernährungsregeln wichtig und sie bestehen darauf, sie anzuwenden, um erfolgreich in unserem Sadhana zu sein. Das ist der Hauptgrund, warum ich so viel Wert auf Ernährungsregeln lege. Ich bin mir bewusst, dass es aus westlicher Sicht sowohl schwierig ist, von diesen Regelungen überzeugt zu sein, als auch sie anzuwenden. Und ich wollte einige Beispiele geben, was damit gemeint ist. Einige dieser Anweisungen mögen uns vielleicht wehtun, aus indischer Sicht müssen wir jedoch bedenken, welche Auswirkungen das, was wir essen, möglicherweise auf uns hat. Sagen wir mal es ist unstrittig, dass Essen einen biologischen Effekt hat. Aber es beinhaltet auch potenzielle Aspekte. Nach indischem Denken kann eine Handlung in einem aktiven, latenten oder potenziellen Zustand wirksam sein, das ist eine Grundregel. Weil wir den Einfluss der Nahrung, die wir zu uns nehmen, nicht erkennen, bedeutet dies nicht, dass sie keine Wirkung hat. Unsere Meister messen dem mentalen Zustand einer Person, welche Essen zubereitet, serviert oder füttert, große Bedeutung bei. Die Art und Weise, wie unser Geist ist (damit meinen wir unsere Empfindungen und Emotionen), wenn wir Essen zubereiten, beeinflusst die Person, die es zu sich nimmt, nicht im Sinne von aktiv aber unsichtbar, sondern sie wird beeinflusst durch die Art wie wir denken während der Essenszubereitung. Vom westlichen Standpunkt aus gesehen hört sich das befremdlich an, wir können denken, was wir wollen, während wir für unsere Kinder oder irgendjemanden Essen zubereiten. In Indien muss man reine und harmonische Gedanken haben. Wollen wir also z.B. für unser Kind Essen zubereiten, sollten wir liebevolle und positive Gedanken hegen. Es reicht nicht aus nur an das Kind zu denken, wir sollten auch keine Gefühle oder Gedanken haben, die das Kind beeinflussen könnten. Da die Hauptemotion eines Kindes Liebe ist, sollten wir gewissermaßen das Essen mit Liebe zubereiten. Das gilt auch für kranke und alte Menschen. Es sollte fast so sein wie in einem Kloster, wo man entweder in der Stille isst oder jemand aus der Bibel vorliest, weil die Stille oder das Zuhören uns daran hindert, an etwas anderes zu denken. So wird das, was wir essen, rein. Nicht rein im hygienischen Sinne, was auch sehr wichtig ist, hier ist die Reinheit des Denkens gemeint. Dies ist tatsächlich einer der allerwichtigsten Aspekte, da wir nicht ohne Essen leben können. Wir müssen essen, und je nachdem, was wir essen, beeinflusst es unseren Geist. Nicht wie wir essen, sondern was wir essen! Ramanujas Anweisungen mögen unglaublich erscheinen, sie sind jedoch einfache, hygienische Maßnahmen, um körperliche, mentale und spirituelle Reinheit in unserem Alltag zu pflegen. Ich habe die Wichtigkeit dieser Anweisungen ins Licht gerückt, da sie für unser devotionales Leben als sehr bedeutend angesehen werden. Viele von ihnen haben auch in unserem täglichen Leben Gültigkeit. |
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Jetzt oder Nie! In Erinnerung an Sri T.K. Sribhashyam Von William Altmann Bei seinem letzten öffentlichen Auftritt im August 2017in Zinal begann Sri T.K. Sribhashyam seine Rede mit diesem Satz: „Jetzt oder Nie!“ Das Jetzt ist die Gegenwart, das Heute, und heute ist immer jetzt. Das Jetzt ist ewig gegenwärtig, so könnte seine Definition lauten. Es kann tatsächlich nie nicht da sein. Seine Eigenschaft ist es immer präsent zu sein. Ist Ihnen aufgefallen, dass alles, was wir tun, denken und erfahren stets im Jetzt stattfindet? Wir können weder in der Vergangenheit leben und ausprobieren noch in der Zukunft. Und obwohl alles, was wir erleben, ausnahmslos in der Gegenwart geschieht, sind wir, das muss man sagen, niemals in dieser Gegenwart gegenwärtig. Wir nähern uns ihr mit dem ganzen Gewicht unserer Vergangenheit und von da aus beschäftigen wir uns mit der Zukunft und versuchen ihr eine Richtung zu geben, die unseren Zwecken dient. Zwangsläufig sind wir nicht mehr in Einklang mit der Gegenwart, es gibt keinen Raum mehr, um sie im Jetzt zu leben. Gewissermaßen sind wir im Jetzt nicht präsent, weil wir unserem wahren Selbst abhandengekommen sind. Wir identifizieren uns mit kurzlebigen Dingen, wie mit unserem Körper, unseren Empfindungen, Emotionen und Wünschen, die sich unaufhörlich verändern. Diese irrsinnige Identifikation ist im Grunde die Ursache für alle unsere Enttäuschungen und Leiden, für unseren Kummer. Allein die Identifikation mit unserer wahren, grundlegenden und unveränderbaren Natur befähigt uns, in dieses Jetzt einzutauchen. Was wir als unser Selbst betrachten und nutzen, um uns der Gegenwart anzunähern, ist nicht weniger als die Summe der Erfahrungen, Empfindungen, Emotionen und Wünsche, die wir angesammelt haben. Das angebliche "Wir - Selbst" ist nur ein fader Ersatz unseres wahren Selbst. Indem wir versuchen, die Gegenwart mit unseren Bedürfnissen, Bindungen und Anliegen in Einklang zu bringen, nähern wir uns ihr an. Der äußeren Welt begegnen wir mit einer voreingenommenen und bruchstückhaften Erwartungshaltung. Die Situationen, Ereignisse und Objekte, mit denen wir im Hier und Jetzt in Kontakt treten, lassen uns nicht erfassen (manchmal bewusst, manchmal unbewusst), dass sie nur ein ganz bestimmtes Ziel verfolgen, nämlich unsere Wünsche, Neigungen, Gefühle, unser Denken, unser Ego zu befriedigen. So wie unser Sein verborgen ist unter vielerlei Schichten, die uns der Geist aufbürdet, so ist die Gegenwart verborgen unter den Schichten unserer Erinnerungen, unseren Wünschen und gedanklichen Erwartungen, je nach Stufe unseres Geistes. Der besteht nur aus einer Anhäufung vergangener Erfahrungen, die den Verhältnissen der Gegenwart entsprechend fortbestehen. Im Grunde sind wir Sklave einer Person, die sich für ein freies, unabhängiges Wesen hält und aus Teilen besteht, deren Grundlagen auf unseren Neigungen der Vergangenheit und zukünftigen Projektionen beruhen. Umgekehrt, wenn wir uns der Gegenwart zuwenden ohne etwas zu erwarten, uns etwas vorzustellen oder im Voraus zu planen, ohne gebunden zu sein, dann entfaltet sich die Gegenwart unseres Seins. Das ist die höchste Freiheit: zu Sein, verbunden mit uns selbst, den Anderen, der Situation und der äußeren Welt, verbunden mit der Quelle, die für Jeden gleich ist. Jetzt sind wir imstande, die Gegenwart zu empfangen, sie beginnt mit dem globalen Selbst, mit unserem ganzen Da-Sein. Dann hinterlassen unsere Handlungen keine Rückstände. Einzig die Gegenwart bleibt und sie ist ganz gewiss gegenwärtig im Hier und Heute, präsent in unserem essentiellen Sein, der göttlichen Natur. Da ist immer jetzt und wenn es nicht jetzt ist, dann wird es nie sein! Claire Sribhashyam schickte mir, nachdem Sie diesen Artikel gelesen hatte, eine Nachricht, die sehr gut darlegt, dass wir das, was wir glücklicherweise von einem Lehrer erhalten haben, verstehen, verinnerlichen und tagtäglich anwenden sollen. „Ich möchte dir mitteilen, was Sribhashyam nach seiner Rückkehr vom Yogakongress in Zinal sagte. Als er vor euch über „Jetzt oder Nie“ sprach wusste er bereits, dass dies das Ende war und der Kongress in Zinal sein letzter sein würde. Dass wir dem, was er sagte, unbedingt folgen und es verstehen müssen, weil dies unsere letzte Chance war, seine Lehre zu erhalten. Es würde keine weiteren Kurse mehr geben.“ |
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Reflexionen über einige Aspekte von Sri T.K. Sribhashyams Unterricht Von Brigitte Khan BEin Freund - weder Yogaschüler noch Praktizierender - hatte Sribhashyam einmal für eine kurze Zeit getroffen, lange genug jedoch, um mit ihm ein Gespräch zu führen. Wochen später sagte derselbe Freund aus heiterem Himmel zu mir: Weißt Du, ich verstehe nicht warum und wie, aber seitdem ich Sribhashyam getroffen habe, denke ich regelmäßig an Gott, jeden Tag, und das war vorher nicht der Fall. Die tiefe, unerschütterliche und hingebungsvolle Überzeugung Sribhashyams war derart, dass sie auf jeden, der mit ihm in Kontakt war, wirkte und ihn berührte. Warum? Wie? Was war es, das es Sribhashyam ermöglichte, Geist und Herz der Menschen mit Leichtigkeit zu erreichen und die Saat von etwas zu säen, das ihnen ermöglichen konnte – so sie es wollen und die Anstrengungen aufbringen – auf subtile Art und Weise höchst bedeutsame Veränderungen in ihr Leben zu bringen? Wie auch immer das Thema von Sribhashyams Vorlesungen lautete, seine Erklärungen waren nie rein theoretisch oder intellektuell, sie waren immer praktischer Art. Gewöhnlich erklärte er die Begriffe und die Konzepte, die er unterrichtete, indem er aus unser aller Alltagserleben unmittelbare Beispiele nahm. Ein philosophisches Konzept mithilfe von Episoden alltäglicher Erfahrung und Situationen zu illustrieren und zu erläutern, mit denen wir regelmäßig konfrontiert sind, ermöglicht uns, das Konzept vollkommen zu verstehen, weil wir es in Beziehung zu unserem eigenen Leben bringen können. Gleichzeitig bietet es uns auch einen praktischen Zugang, in eben dieses Leben Veränderung einzuführen. Nur wenn wir eine Sache zu unserer eigenen Erfahrung in Beziehung setzen können, können wir deren Auswirkung auf unser Leben vollkommen begreifen. Durch diesen praktischen Zugang führte uns Sribhashyam zu einem sehr bedeutsamen Faktor, der erforderlich ist, um ein Konzept zu verstehen, daraus zu lernen und Fortschritte zu machen: die Beobachtung sowie die anschließende Reflexion darüber, was beobachtet worden ist. Nur wenn wir uns selbst in unserer Art zu sein, uns zu verhalten und zu handeln beobachten, werden wir verstehen, wie unser Ego uns in die Falle lockt, wie unsere Wünsche uns kontrollieren, wie wir Realität und Illusion verwechseln usw. Es geschieht durch das aufmerksam machen auf mögliche Hindernisse und wie wir sie überwinden können, dass bleibendes Licht den Weg beleuchtet. Darüber zu reflektieren, was wir beobachtet haben, es mit Sribhashyams Erklärungen zu vergleichen und zu verbinden, das ist der Anfang der praktischen Veränderung, des möglichen Fortschritts und der nachfolgenden Transformation. Es war immer Sribhashyams Wunsch, dass unser spiritueller Weg über seine physische Gegenwart als unser Lehrer hinaus weitergehen soll. Mit Geduld und voller Mitgefühl hat er uns darauf vorbereitet. Die ‘Instrumente’, die ‘Werkzeugkiste’ und die ‘Betriebsanweisung’, die er uns durch seinen Unterricht vermittelte, sind von praktischer und dauerhafter Natur und werden weiterhin die zunehmende Richtung erhellen, solange wir sie nach der nötigen Beobachtung und Reflexion anwenden. (wird fortgesetzt … ) |
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